Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Drogenpolitik des Landes. Seit dem 1. April 2024 ist der Cannabiskonsum für Erwachsene in Deutschland legal1. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, Ziele und Auswirkungen dieser Gesetzesänderung.
Hintergrund der Legalisierung
Trotz Verbote stieg der Konsum von Cannabis gerade bei jungen Menschen an. Allein in Deutschland haben im Jahr 2021 mehr als vier Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren innerhalb der letzten 12 Monate Cannabis konsumiert1. Cannabis, das auf dem Schwarzmarkt gekauft wird, ist häufig mit Gesundheitsrisiken verbunden1. Daher hat sich die Bundesregierung für eine neue Drogenpolitik eingesetzt1.
Ziele der Legalisierung
Die Bundesregierung verfolgt mit der Legalisierung mehrere Ziele. Es geht darum, den illegalen Cannabis-Markt einzudämmen, die Qualität von Cannabis zu kontrollieren, die Weitergabe von verunreinigten Substanzen zu verhindern und damit zu einem verbesserten Gesundheitsschutz beizutragen, mehr für Aufklärung und Prävention zu tun und den Kinder- und Jugendschutz zu stärken1.
Inhalte des Gesetzes
Mit dem neuen Gesetz dürfen Erwachsene in begrenzten Mengen privat (bis zu drei Pflanzen) oder – ab dem 1. Juli 2024 – in nicht-gewerblichen Vereinigungen Cannabis anbauen1. Dabei müssen sowohl Samen, Pflanzen als auch geerntetes Cannabis sicher vor Diebstahl geschützt und für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Der Besitz von bis zu 25 Gramm getrocknetem Cannabis ist nun straffrei. Dies gilt für den öffentlichen Raum. Für den privaten Raum gilt die Grenze von 50 Gramm getrocknetem Cannabis1. Es gibt ein allgemeines Werbe- und Sponsoringverbot für Konsumcannabis und für Anbauvereinigungen1. Für Minderjährige bleibt der Besitz von Cannabis nach wie vor verboten1. Es bleibt weiterhin untersagt, Cannabis weiterzugeben oder zu verkaufen.
Der Konsum von Cannabis ist dort gestattet, wo er nicht explizit verboten ist. Jedoch sind einige Orte ausgenommen, wie beispielsweise Spielplätze, Schulen, Sportstätten sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen und deren unmittelbare Umgebung im Umkreis von 100 Metern. Zudem sind Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr als kifffreie Zonen ausgewiesen. Der Konsum in Anwesenheit von Minderjährigen ist ebenfalls untersagt.
Was den Straßenverkehr betrifft, so bleiben die aktuellen Regelungen vorerst bestehen: Das Fahren unter dem Einfluss von Cannabis bleibt eine Ordnungswidrigkeit.
Ausblick
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist ein mutiger Schritt, der das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir über Drogenpolitik denken und sprechen, grundlegend zu verändern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Gesetzesänderung auf den Cannabiskonsum und die öffentliche Gesundheit auswirken wird. Eines ist jedoch sicher: Die Debatte über die Vor- und Nachteile der Cannabislegalisierung ist noch lange nicht beendet.
Weitere Informationen:
bundesregierung.de
ruhr24.de‚
bundesgesundheitsministerium.de
zdf.de